Mittwoch, 2. Juni 2010

Across the barricads

Da wir mit Reiseliteratur schlecht ausgerüstet sind fahren wir von Kyrenia nach Nicosia, dort soll es eine grössere Buchhandlung geben, die im Südteil der geteilten Stadt liegt. Seit den Wendejahren 2003/2004 hat sich viel veraendert in Zypern, obwohl es immer noch keine Friedenslösung gibt. Ich habe Nicosia und die Insel noch anders in Erinnerung, überall türkisches Militaer im Norden, eine streng militaerisch bewachte Demarkationslinie in Mitten der Altstadt Nicosias, Propagandaplakate auf beiden Seiten über die tatsaechlichen und angeblichen Graeueltaten der anderen. Nur am Ledracheckpoint in Nicosia konnten Touristen für einen Tagesausflug vom Süden in den Norden, für Zyprioten war die Demarkationslinie sowieso dicht.

Geteilt ist Zypern und Nicosia immer noch, aber vieles ist anders. Als wir nach Nicosia kommen fahren wir gleich in Richtung Agios Dometios Checkpoint und sind nach kurzer Kontrolle auf der anderen Seite. Wir schlendern durch die Altstadt, in der Fussgaengerzone gibt es dort, wo früher eine Mauer stand, einen neuen Checkpoint und man sieht Touristen und Einheimische völlig unaufgeregt und unbürokratisch hinüber und auch zurück gehen. Kein Militaer, keine Propagandaplakate, keine Feindseligkeiten, die Abfertigung Routine wie an jeder normalen Grenze. Der Alltag holt die politische Realitaet ein. Auf der gesamten Insel merkt man, es gibt wieder so etwas wie ein bisschen gemeinsam griechisch/türkisches Zypern, auch ohne Friedensvertrag.

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