Donnerstag, 29. April 2010

Geburtstag in Isfahan

Nach ein paar netten Tagen im Hinterhof des Akhavan Hotels in Kerman trennen sich unsere Wege. Carina und ich fahren in Richtung Isfahan. Nach einer Uebernachtung in den Bergen suedlich von Yazd sind wir schnell da. Richtig ungewohnt ist das, wie schnell man hier im Iran vorankommt. Carina hat heute ihren 30. Geburtstag und Isfahan als eine der schoensten Staedte Asiens erscheint angemessen fuer diesen Tag.
Isfahan ist nicht nur kulturell eine beeindruckende Stadt, sondern auch sonst angenehm. Es gibt viele gruene Flaechen und die Atmosphaere ist liberal. Waeren da nicht die (oft spaerlichen) Kopftuecher auf weiblichen Koepfen sowie die Maentel, waere es hier nicht viel anders als in einer suedeuropaeischen Stadt. Von religioesen Fanatikern bemerkt man hier auf der Strasse ueberhaupt nichts.

Reisemenschen

Der Hof ist nichts Besonderes, aber die Stimmung ist so gut, dass wir laenger bleiben als gedacht. Wir treffen auf dieser Reise auf so unterschiedliche Menschen, Ladine und Till, die "Jungen", die ohne zeitliches Limit einfach mal losgezogen sind, Thomas (der grosse Thomas), der festgestellt hat, dass er genug Geld verdient hat und Arbeit nicht alles ist. Hans gesellt sich einen Tag spaeter zu uns. Sein gesamter Besitz passt in zwei kleine Metallkoffer, die auf seinem Motorrad festgeschnallt sind. Er hat ALLES zurueckgelassen und der Schweiz fuer immer Lebwohl gesagt. Lebensgeschichten, Lebensentwuerfe...in diesem kleinen Hinterhof. So sitzen ganz unterschiedliche Menschen auf unseren Campingsessel vor unserem Bus. Wir trinken Kaffee, erzaehlen Erlebtes, klettern auf ausgebreiteten Kartenteppichen herum, schaetzen Sicherheitslagen ein und planen neue Routen.
Als es zu regnen beginnt, quetschen wir uns in unseren Bus, der grosse Thomas schaut vorbeit und meint, so ein VW-Bus muss schon was Schoenes sein.

Wieder im Iran

Wir fahren weiter bis zur Grenze. Aus den Bergen gehts wieder raus und dann durch die Wueste. Wieder durch eine wunderbare Landschaft, auch wenn sich das am Schluss schon etwas hinzieht. Wir uebernachten am pakistanischen Zollparkplatz in Taftan. Ein pakistanischer Zoll-Beamte fragt mich, ob er uns etwas vom Bazar mitnehmen soll, er faehrt da naemlich hin. Da wir noch etwas Milch und Brot benoetigen ersuche ich ihn, mir dies mitzunehmen. Nach kurzer Zeit kommt er zurueck mit Milch im Tetrapack (die ist sauteuer in Pakistan) und einer Menge Chabatti – Geld will er keines, das ist alles ein Geschenk. Wir stehen auf dem Zollparkplatz und sind seine Gaeste, wir sollen uns wohlfuehlen. Pakistan zeigt sich also wieder Mal von seiner besten Seite, ich meine, in welchen Laendern gibts sowas sonst noch?

Am naechsten Tag warden wir fast im Rekordtempo von den Pakistanis abgefertigt und fahren ueber die Grenze. Damit verlassen wir endgueltig den indischen Subkontinent und es geht ins moderne Persien. Man erleidet quasi einen umgekehrten Kulturschock: kommt man von Europa fuehlt sich der Iran an wie in Asien, kommt man aus Richtung Indien glaubt man, man ist schon in Europa. Jedenfalls warden wir hier auch schnell abgefertigt.

Hinweis fuer andere Overlander: wir muessen keine Benzinkarte kaufen!

Auch hier kann man sich nicht voellig frei bewegen, in den iranischen Provinzen Sistan-Belutschistan und im oestlichen Teil der Provinz Kerman gibt es immer wieder Probleme mit Bandenkriminalitaet. Vor ein paar Jahren gab es auch Probleme mit Entfuehrungen, sodass es hier fuer Auslaender nicht moeglich ist frei herumzufahren. Eine Ausnahme im sonst so sicheren Iran.

Als erstes muessen wir uns aber Mal fahrtechnisch umstellen, nach einem halben Jahr Linksverkehr wechseln wir an der Grenze wieder auf die andere Seite und fahren rechts.

Bis Bam werden wir eskortiert. Anders als die Pakistani erweist sich die iranische Polizei als wenig kompetent. Nett war die Strecke bis Bam sicher nicht und dass wir fuer 400km 14 Stunden gebraucht haben, verdanken wir der iranischen Polizei, die angeblich fuer unsere Sicherheit sorgt, aber in Wahrheit uns unsere Paesse immer wieder wegnimmt und uns dafuer vielfach unbewaffnet eskortiert und alle paar km unsere Pass und Autodaten wieder neuerlich abschreibt, irgendetwas hin- und herfunkt und stundenlang fuer alles braucht.

Naja, jedenfalls kommen wir gut nach Bam (inclusive Reisepaesse). Die Stadt wurde samt der beruehmten Arg e Bam 2003 durch ein Erdbeben dem Erdboden gleichgemacht und ist am Wiederaufbau. Hier koennen wir uns schon frei bewegen, warden aber (ganz auffaellig unauffaellig) immer von der Polizei bewacht oder genauer gesagt beschattet. Das ist schon fast lustig, als zwei Polizisten ihr Auto hinter einem anderen Auto verstecken, aber die Blaulichter oben hervorschauen…. Jedenfalls beschliessen wir bald weiter zu fahren und als wir die Stadtgrenze von Bam erreichen, sind wir wieder in "Freiheit". Ab hier koennen wir hinfahren wo wir wollen. Wie beim ersten Mal erweist sich der Iran geradezu als Autofahrerparadies. Breite, weitlaeufige Strassen in super Qualitaet, relativ wenig Verkehr ueber Land und Tanken um 1,2 Cent pro Liter. Da zahlt man glatt 70 Cent wenn man mal volltankt bei der Tankstelle....

Es geht weiter nach Kerman uns fuehlen uns wieder richtig wohl im Iran. Die Iraner sind sehr freundlich und hoeflich. Alles wirkt modern, es rennen nicht zu viele Menschen auf den Strassen herum, in den Geschaeften gibts viel zu kaufen, es ist relativ sauber und irgendwie funktionieren hier die meisten Sachen auch. In Kerman treffen wir auch noch Till und Ladina aus der Schweiz, die in die Gegenrichtung unterwegs sind und zwar im T4. Also stehen wir nun zu dritt (bzw. zu sechst) auf dem Innenhof des Akhavan Hotels in Kerman, wir im T3, Till und Ladina im T4 und Thomas und Christin im T5. Eine schoene VW-Bus Versammlung!

Ueber Nacht mitten in Belutschistan

Dann treffen wir eine Entscheidung, die wir eigentlich nicht treffen haetten sollen, im Nachhinein war das dann aber doch ein Erlebnis. Da es noch nicht so spaet war und Quetta ohnehin nicht die sicherste Stadt ist, beschliessen wir weiterzufahren und an irgendeiner Polizeistation zu uebernachten. Da haben wir uns doch etwas verschaetzt und dort wo wir uebernachten wollen, will uns die Polizei nicht haben. Also fahren wir weiter bis es schlussendlich finster wird, (aus welchen Gruenden auch immer gibt es jetzt keine Eskorte). Wir parken dann an einer kleinen Raststaette, wo LKW halt machen. Die Leute geben uns zu verstehen, dass wir hier eigentlich nicht stehen sollten. Weil es finster ist koennen wir aber auch nirgendwo mehr hin. Was machen wir also? Wir parken uns neben das Haus und die LKW Fahrer parken ihre LKW vor unseren T3 und T5, so sind wir versteckt. Die Guten verstecken uns vor den Boesen, so kommt mir das hier vor. Dann essen wir hervorragendes Essen in dieser Raststaette und uebernachten ohne Probleme im Auto. Im Nachhinein betrachtet war das wahrscheinlich sogar ein ziemlich sicherer Platz, keine Polizei und praktisch unsichtbar. Am naechsten Tag in der Frueh hat es 12 Grad, nach der Hitze in Indien ist das fast wie Winter.

neue Autorin

Ich habe Carina als zweite Autorin hinzugefuegt, ab jetzt gibts also von uns beiden Berichte zu lesen

Im Eiltempo nach Belutschistan

Es gibt nicht viele Moeglichkeiten, wenn man aus Indien in Richtung Europa fahren will. Die klassische Route ueber den Khyber Pass nach Afghanistan ist derzeit eher gefaehrlich und auch gesperrt. Nach Norden ueber den Karakorum Highway nach China, wie wir hergekommen sind, ist sicher, aber erstens derzeit wegen eines Erdrutsches nicht moeglich (da gibts jetzt einen grossen See) und zweitens zu teuer. Also bleibt nur die dritte Variante, naemlich suedlich an Afghanistan vorbei durch die Provinz Belutschistan. Belutschistan ist auch nicht sicher, aber das ist wenigstens machbar.

Grundsaetzlich einmal ist es trotz aller Probleme auch durchaus angenehm wieder in Pakistan zu sein. Es gibt weniger Menschen als in Indien, der Verkehr ist gesitteter, es ist sauberer und die pakistanische Gastfreundschaft ist wie immer ueberwaeltigend. Es gibt derzeit nur eine sichere und offene Route nach Belutschistan, wir muessen zuerst nach Sueden ueber Multan nach Sukkur. Wir fahren also auf sehr guten Strassen entlang des Indus den Weg in Richtung Multan. Hier in der Naehe liegt uebrigens die Geburtsstaette Indiens, die ersten Induszivilisationen gab es hier bei Harappa in der Naehe von Multan. Wir schaffen die Strecke von Wagha fast bis Sukkur an einem Tag und uebernachten an einer Tankstelle. Dann fahren wir weiter in Richtung Belutschistan.

Belutschistan ist schon seit langer Zeit eine Unruheprovinz. Die Grenzziehung zwischen Persien, Afghanistan und British-Indien wurde seinerzeit hier quer durch das Siedlungsgebiet der Belutschen gezogen und damit waren die nicht so einverstanden. Verkompliziert wird das ganze noch dadurch, dass die Bevoelkerung teilweise belutschisch-pashtunisch gemischt ist und durch das Pashtunengebiet laueft wieder eine Grenze mittendurch, naemlich die afghanisch-pakistanische. Damit sind nicht alle Pashtunen einverstanden. Dann war die gebirgige Gegend zur Grenze in Richtung Afghanistan immer schon ein Rueckzugsgebiet fuer Banditen. Und jetzt kommt noch hinzu, dass Belutschistan unmittelbar an die afghanische Provinz Kandahar und die pakistanischen Stammesgebiete in Sued-Waziristan grenzt, also hier auch Taliban versteckt sind. So gesehen ist das derzeit nicht die angenehmste Gegend.Wirklich angenehm fuer uns war aber einmal, dass wir nach Sibi das Monsungebiet verlassen. Da es dann in Richtung Quetta auch noch in die Berge geht erleben wir waehrend der Fahrt einen Temperatursturz um ungefaehr 20 Grad. Das war angenehm. Kurz nach Sibi haelt uns die pakistanische Polizei an, denn ab hier brauchen wir eine Eskorte. In Pakistan funktioniert das (anders als im Iran) recht gut, die Polizisten sind freundlich und unkompliziert. Manchmal muss man ihnen nur klarmachen, dass man wirklich weiterfahren will und nicht irgendwo beim Tee versumpfen.Die Landschaft auf der Fahrt nach Quetta ist wunderschoen, viel schoener als ich mir vorgestellt habe. Kurz nach dem Bolan Pass sind wir in Quetta. Es ist schade, dass man hier nicht frei reisen kann, ich stelle mir vor hier irgendwohin in die Berge zu fahren und zu uebernachten oder ueber die Berge nach Kandahar in Afghanistan zu fahren. Alles Highlights, aber alles no go area.

Good bye India

Von Chandigarh aus fahren wir ueber Amritsar an die Grenze in Attari/Wagha. Zufaellig zur genau gleichen Zeit treffen wir dort Thomas und Christin in ihrem T5, die ich aus Agonda kenne. Wir beschliessen gemeinsam die Strecke durch Pakistan in den Iran zu fahren.
Wir kommen kurz vor der Grenzschliessung. Der Beamte der Passkontrolle laesst sich Zeit, wir haben geradezu den Eindruck, er macht das zum ersten Mal. Der Pass wird hin- und hergedreht und wir haben keine Ahnung, was da so lange dauert. Schlussendlich kriegen wir aber unseren Ausreisestempel und duerfen weiter zum Zoll. Irgendein Beamter macht uns darauf aufmerksam, dass die Grenze bald geschlossen wird und wir sollen uns doch nun wirklich beeilen! Ich meine, da arbeiten die Grenzer im Zeitlupentempo und tragen alles tausendmal total sinnlos in irgendwelche Buecher ein und dann sagen die uns, wir sollen uns beeilen. Es ist immer gut (fuer die Grenzer und fuer einen selbst), wenn die einem das nicht an einem schlechten Tag sagen. Am Zoll fangen zwei Frauen wieder an, die Daten in Buecher (also die beruehmten dicken asiatischen Buecher im Querformat) zu schreiben, aber da kommt der Chef oder so und dann geht alles ganz schnell. Er schnippt mit den Fingern und gibt das Kommando, dass jetzt alles schnell zu erfolgen hat und schon haben wir unsere Stempel im Carnet und koennen ohne weitere Kontrolle losfahren. Also fahren wir los in Richtung Grenztor, als dann aber ploetzlich ein indischer Grenzsoldat kurz vor der weissen Grenzlinie wie in Panik vor unser Auto springt, merken wir, dass wir noch etwas vergessen haben – ach ja genau, vor der Grenze sitzt in einer Huette noch ein Inder und der hat welche Aufgabe? – er schreibt die Pass- und Autodaten in ein dickes Buch im Querformat und ueberprueft ob sich unsere Reisepaesse waehrend der letzten zehn Meter zwischen Grenzkontrollgebaeude und seiner Huette irgendwie veraendert haben. Da das nicht der Fall war, duerfen wir weiter und sind in Pakistan. Dort geht alles recht schnell. Wir wechseln – wie schon beim letzten Mal – bei einem Zollbeamten unsere indischen Rupees gegen die Vereinbarung, dass das Auto nicht genau kontrolliert wird. Wir kriegen unsere Stempel und sind in Pakistan.

Wir uebernachten an der Grenze und sehen uns am Abend die taegliche Grenzschliessungszeremonie an. In Reisefuehrern wird das oft als Beispiel fuer die indisch-pakistanische Rivalitaet genannt. Das ist aber falsch, denn es ist eigentlich ein Beispiel fuer Zusammenarbeit und gespielte Rivalitaet. In Indien gibt es ja praktisch nichts, was so verrueckt ist, dass man es nicht machen kann und Pakistan gehoert ja auch irgendwie dazu. Also haben sich die beiden Laender Indien und Pakistan eine richtige Choreographie dazu ausgedacht, wie man das Grenztor schliesst und die Flaggen einholt. Der Grenzuebergang ist so konstruiert, dass man praktisch wie durch ein kleines Stadion faehrt. Also links und rechts der Strasse gibts Tribuenen, dann faehrt man durch das Grenztor und dann gibts wieder Tribuenen. Die Tribuenen sind am Abend voll von Leuten, auf beiden Seiten der Grenze. Es ist eine Stimmung wie in einem Fussballstadion, die Inder rufen “Hindustan Zindabad!”, die Pakistani rufen “Pakistan Zindabad!” auf beiden Seiten werden Lieder gesungen, gekuehlte Getraenke ausgeschenkt, es wird Musik gespielt (ungefaehr so wie auf einem Zeltfest) usw. – der Unterschied zum Fussballstadion ist vielleicht, dass es zwei Stadionsprecher gibt, einen hier und den anderen drueben.Dann beginnt die Zeremonie, die Inder und Pakistani, alle in so einer Art britischer Gardeuniform mit Kamm wie bei einem Gockelhahn, marschieren im Stechschritt hin und her (also verstanden habe ich das nicht so genau, was die da machen), die Pakistani auf der einen Seite, die Inder spiegelverkehrt auf der anderen Seite. Ja und schlussendlich warden die beiden Flaggen genau zeitgleich eingeholt, die Inder und Pakistani schuetteln sich gegenseitig die Haende und dreschen dann das Grenztor zu (es geht dann zwar durch die Wucht wieder auf, aber das scheint so zu gehoeren, sie machen es nachher eh nochmal normal zu, wahrscheinlich schliessen sie dann noch mit einem Vorhaengeschloss ab….). Dann ist die Sache erledigt und alle gehen zufrieden nach Hause. Das ist weltweit einzigartig, auf dem Walserberg koennte ich mir das nicht vorstellen.

Samstag, 17. April 2010

Chandigarh

Gestern haben wir das iranische Visum erhalten, Buerokratiekram ist also erledigt. Heute frueh haben wir uns aufgemacht nach Chandigarh. Chandigarh ist eine Reissbrettstadt und Hauptstadt der Bundesstaaten Hariyana und Punjab. Ziemlich sauber und gruen ist es hier, Zentrum gibt es nicht wirklich, denn die Stadt ist in rechteckige Sektoren eingeteilt. Irgendwie erinnert mich das Stadtbild an Islamabad, auch der Entstehungsgrund ist aehnlich. Chandigarh wurde als neue Hauptstadt gebaut, nachdem die alte Hauptstadt des gesamten Punjab, Lahore, nun im pakistanischen Teil des Punjab liegt. Weil es immer noch unertraeglich heiss ist (wir haben waehrend der Fahrt im Auto teilweise mehr als 50 Grad, und wie schon erwaehnt gehen die Temperaturen auch in der Nacht nicht unter 30 Grad), schlafen wir wieder im AC Room.
Morgen gehts weiter nach Pakistan, Inshallah

Freitag, 16. April 2010

again in Delhi

Unsere Zeit in Orchha ist zu Ende gegangen, ueber Agra fahren wir wieder nach Delhi, oder genauer gesagt ueber "Agra Agra" nach "Delhi Delhi" (-> siehe Blog Eintrag Hampi Hampi and back). Anlaesslich einer Wegbeschreibung bekommen wir auch Nachhilfe in indischer Logik: "...you go left, so for you it's right...", des Raetsels Loesung lautet so: wir wissen das Lenkrad ist immer rechts und da unser Lenkrad auf der anderen Seite ist als indische Lenkraeder folgt daraus, dass fuer uns links und rechts umgekehrt sein muessen.....

Die erste Nacht am Overlander-Parkplatz vor dem Nehru Park in Neu-Delhi ist so unertraeglich heiss, dass wir uns entschliessen uns fuer den weiteren Aufenthalt hier ein Hotel mit AC-Room zu leisten. Am Tag ist es ja schon sehr heiss, aber es wird in der Nacht auch nicht mehr kuehl. Das ist eigentlich das wirklich Anstrengende. Wir finden ein Privatzimmer im Sueden Neu-Delhis, eine Gegend, die voellig anders ist, als man es von Indien gewohnt ist. Weitlaeufige Strassen, viel Gruen, es wird aufgeraeumt und es rennen massenweise Dienstpersonal und Chauffeuere herum (die den ganzen Tag Autos putzen). Irgendwie ist es hier wie in einem normalen besseren Wohnviertel, man kann sich kaum vorstellen, dass ein paar Kilometer weiter das alltaegliche Chaos herrscht.

Unser iranisches Visum haben wir jedenfalls beantragt, heute sollte das fertig sein. Und dann gehts weiter in Richtung Pakistan.

Dienstag, 6. April 2010

Austria, Australia, Autriche und persische Sprachverwirrung

Die Sache mit der iranischen Referenznummer: wir haben eine gute Nachricht erhalten, die neue Referenznummer ist da und sollte schon in Delhi sein, ausgestellt fuer Staatsbuerger von Autriche! Das war ja nicht so einfach, denn bei der Referenznummer kam es zu einer Verwechslung - Austria und Australia. Die Einladung aus dem Iran war fuer Staatsbuerger aus Australien ausgestellt, nicht Oesterreich. Da gibts dann natuerlich auch kein Visum. Wie wir im Iran herausgefunden haben, verwenden die Perser fuer Oesterreichdas franzoesische Wort, also "Autriche", keiner kennt aber "Austria". Also hat unser iranisches Reisebuero kundenfreundlich meinen vermeintlichen Tippfehler auf "Australia" korrigiert und das iranische Aussenministerium hats nicht gemerkt, obwohl es eine Passkopie vorliegen hatte. Wir werden sehen, das Visum sollten wir jetzt dann also bekommen.