Mittwoch, 7. Oktober 2009

Back in the USSR

Letzten Samstag bin ich wieder nach Tashkent geflogen. Der Terminalwechsel von St. Petersburg Pulkovo 2 auf 1 war zwar etwas umstaendlich, aber wirklich ohne Transitvisum moeglich. Der Flug nach Tashkent erfolgt in einem nagelneuen Airbus der Rossiya Airlines, eine angenehme Ueberraschung. Wir starten im Sonnenuntergang, unter uns erstrahlt die Stadt St. Petersburg - wirklich eine wunderschoene Stadt, auch aus der Luft betrachtet.

Carina holt mich am Flughafen ab, am naechsten Tag fahren wir weiter nach Samarkand, wo wir am Montag ohne groessere Schwierigkeiten (d.h. innerhalb einer Stunde) das Auto vom usbekischen Zollamt abholen koennen. Weil das auch der letzte Gueltigkeitstag meines Visums ist, heisst es jetzt so schnell wie moeglich raus aus Usbekistan! Ungefaehr zu Mittag erreichen wir die tadschikische Grenze bei Pendjikent. Der Grenzuebertritt ist unproblematisch, von den Tadschiken werden wir freundlich begruesst.

Was sofort auffaellt: Tadschikistan ist viel aermer als Usbekistan, der jahrelange Buergerkrieg in den 90ern hat das Land um Jahrzehnte zurueckgeworfen. Wirklich zur Ruhe gekommen ist Tadschikistan erst 2002, als das Taliban Regime in Afghanistan beendet wurde. Tadschikistan hat eine lange Grenze zu Afghanistan und die Taliban waren an der Destabilisierung in den 90ern beteiligt.

Die Leute sind freundlich, sie winken uns zu, ueberall werden wir nett begruesst. Ein bisschen erinnert uns der freundliche Empfang an den Iran (obwohl der Iran kaum zu uebertreffen sein wird), naja immerhin sind die Tadschiken auch eine persische Insel mitten in Turkestan.

Kurz nach der Grenze aendert sich die Landschaft sehr schnell, die Wueste endet, wir kommen ins Gebirge. Auf der Fahrt ueber das Fan-Gebirge werden wir von einem Tadschiken eingeladen bei ihm zu uebernachten. Er war frueher Abgeordneter des tadschikischen Parlaments und hat als Angehoeriger einer Parlamentsdelegation auch Oesterreich besucht. Beim Abendessen erzaehlt er uns eine Vorstellungen fuer Tadschikistan, er hat sich ein freies Land ohne Rassismus vogestellt, das gut mit den Nachbarlaendern zusammenlebt. Das geeinte Europa ohne Grenzkontrollen ist seiner Meinung nach ein Vorbild fuer Zentralasien. Seiner Meinung nach wird in Zentralasien aber Politik wie im 16. Jahrhundert gemacht, die Grenzen werden immer dichter statt durchlaessiger, Nationalismus ist leider allgegenwaertig. Jedenfalls ein interessantes Gespraech und vernuenftige Politiker gibts also auch hier.

Heute sind wir weitergefaren nach Dushanbe, wir bereiten uns vor auf die Fahrt ins Pamir Gebirge

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