Donnerstag, 29. Oktober 2009

Mit Verspaetung in Islamabad

Am Mittwoch waren nach mehreren Wochen Schoenwetter Wolken am Himmel - der Flug wurde abgesagt und auf maybe tomorrow verschoben. Weil hier auf Sicht geflogen wird und die Propellermaschinen nicht ueber die Berge kommen, gibt es Fluege von Gilgit nach Islamabad immer nur bei guter Sicht.

Den Tag haben wir daher wieder in Gilgit verbracht. Ich wollte einige Fotos hochladen, offenbar waren die Blogspot Accounts aber nach den Anschlaegen in Peshawar gesperrt.

Heute hat es jedenfalls geklappt, mit einer Stunde Verspaetung starten wir in Gilgit. Die PIA hat aufgeruestet, wir fliegen mit einer kleinen, aber modernen, Propellermaschine. Die Aussicht auf die Gebirgsketten des Karakorum ist wunderbar, alleine deswegen zahlt sich so ein Flug schon aus. Auch einige anderee Touristen sind mit an Board, die meisten sind Trekkingtouristen, die hier im pakistanischen Norden ein paar Wandertouren gegangen sind. Von der Schoenheit der Natur und der Berge im Norden Pakistans sind sie alle begeistert.

In Islamabad merkt man die Terrorangst schon, viele Strassen sind gesperrt und in die Stadt gelangt man nur ueber einige militaerisch gesicherte Checkpoints. Alle Polizisten waren aber aeusserst freundlich. Die Taxifahrt hat sich wie so oft als das Gefaehrlichste des Tages erwiesen. Hier in Islamabad ist es zwar nicht ueblich, dass Taxifahrer Touristen bescheissen, aber sie fahren mit klapprigsten Autos wie die Wahnsinnigen durch den Stadtverkehr. Aber ich habs ueberlebt. Die Taxifahrer, mit denen ich spaeter gefahren bin, waren da wenigstens ein bisschen angenehmer.

Die Diplomatic Enclave, wo sich die indische High Commission befindet, ist ein hermetisch abgeriegeltes Viertel. Bevor man es betritt muss man durch Sicherheitskontrollen wie am Flughafen und durchfahren darf man nur mit einem speziellen Shuttleservice. Jedenfalls hab ich die High Commission noch rechtzeitig erreicht und den Visumantrag abgegeben. Jedenfalls versucht die Indische High Commission ihrem schlechten Ruf durchaus gerecht zu werden, hier herrscht ein unfreundlicher Ton. Ich kann sie aber dennoch nach einiger Diskussion ueberzeugen mir ein Double Entry Visum fuer sechs Monate auszustellen, auch wenn der Beamte offenbar nicht ganz einsieht, wozu ich das benoetige. In Oesterreich stellen die Inder allen Oesterreichern Multyentryvisa fuer sechs Monate aus und hier gibts Theater. Fuer das ganze brauchen die dann noch zwei Wochen. Die Inder haben jedenfalls kein gutes Aushaengeschild hier in Pakistan. Wenigstens trifft es mich nicht so hart wie die anwesenden Pakistani, die meisten entweder Geschaeftsreisende sind oder Teilungsopfer. Ich unterhalte mich mit einem Pakistani aus dem Westpunjab, der seine Verwandten im indischen Ostpunjab besuchen moechte, aber die Behoerde macht ihm Schwierigkeiten wegen des Visums. Gut dass wir in Europa sowas nicht mehr haben.

Danach gehts nach Rawalpindi fuer das Rueckflugticket, Flugtickets nach Gilgit gibts naemlich nur in einer bestimmten Verkaufsstelle. Dies deswegen, weil die Fluege nach Gilgit eben auf adhoc Basis entschieden werden. Der Kontrast zwischen der modernen kuenstlichen Stadt Islamabad und der alten Schwesterstadt Rawalpindi koennte nicht viel groesser sein. Islamabad ist neu und weitlaeufig im Schachbrettmuster ohne irgendein Zentrum gestaltet - ich kenne keine andere merkwuerdigere Stadt - Rawalpindi ist eine Grossstadt wie man sie sich hier am Subkontinent vorstellt mit Massen an Menschen, die sich gleichzeitig mit Kuehen (die sind zwar hier nicht heilig, aber genauso auf den Strassen), Rickschas, Autorickschas, Fahrraedern, Fussgaengern, Autos und LKW auf den Strassen bewegen. Checkpoints gibt es in Rawalpindi auch kaum, also es sieht ziemlich normal aus dort.

Der Flug fuer morgen wurde jedenfalls heute schon abgesagt, ich bin gespannt, ob uebermorgen geflogen wird.

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