Freitag, 13. November 2009

Welcome to India!

Vorgestern haben ich mein indisches Visum bei der indischen Vertretung in Islamabad abgeholt, hat gar nicht so lange gedauert. Danach fahren wir einkaufen - wir wollen mal wieder europaeisch einkaufen und fahren zu Metro Islamabad. Bis auf die Sicherheitskontrollen am Eingang ist hier so ziemlich alles wie bei uns. Wir decken uns mit ein paar wichtigen Utensilien ein, Klopapier zum Beispiel, und fahren dann weiter in Richtung Lahore und Indien.

Wir entscheiden uns fuer die neue Autobahn - dreispurig ausgebaut wie bei uns. Nach dem KKH, der entweder Grossbaustelle oder aber kaputt ist, ist es einmal richtig angenehm, wieder auf einer guten Strasse zu fahren. Wir fahren in Richtung Sueden, suedlich Islamabad beginnt der Punjab und nach ungefaehr einer Stunde fahrt wird es waermer und absolut flach. Man merkt, wir kommen in eine andere Klimazone.

Lahore erreichen wir in der Nacht, wir entschliessen uns von Lahore gleich bis an die Grenze zu fahren. In der Nacht durch Lahore zu fahren ist ein wenig Abenteuer, aber mit der Hilfe der freundlichen Einwohner schaffen wir es durch das Durcheinander auf die Strasse nach Wagha. Die Besiedelung ist hier so dicht, dass eigentlich die Strasse von Lahore bis Amritsar ein durchgehender Ort ist. Ich hab noch gar nicht bemerkt, dass wir Lahore verlassen haben, da stehen wir schon vor einem Militaerposten und ein paar Tonnen, um die man Slalom fahren muss. Wir sind am Grenzort Wagha.

In Wagha gibt es ein kleines Hotel, dort campen wir um am naechsten Tag die Grenze zu ueberqueren. Am Abend nach dem Essen mache ich noch einen kleinen Rundgang durch den Grenzort. Die Grenze ist in der Nacht geschlossen und es herrscht ein wenig Atmosphaere wie im Kalten Krieg. Stacheldraht, Mauer, beleuchteter Grenzstreifen, Flutlichter, Suchscheinwerfer und Wachhunde sind hier an einer Grenze, die es bis vor gut 60 Jahren noch nicht gab. Andererseits ist die Sache dann doch nicht so ernst, als wir am naechsten Tag sehen, wie sich die Grenzer beider Seiten untereinander unterhalten.

Die Pakistanis heissen uns mit Handschlag an der Grenze Willkommen, die Abfertigung erfolgt relativ schnell. Es gibt sogar ein riesengrosses neues Grenzgebaeude, aber irgendwie fehlt der dazugehoerige Grenzverkehr (vielleicht rechnen die Pakistani doch mal mit Frieden mit Indien?) "Relativ schnell" heisst ca. 30 Minuten, denn immerhin muessen die Reisepass- und Autodaten von verschiedenen Personen mehrmals in die uns schon bekannten Buecher im Querformat abgeschrieben werden, verlaengert wird das ganze auch noch dadurch, dass die Daten zusaetzlich auch in Computer eingegeben werden.

Dann koennen wir fahren - wir sind in Indien! Die indischen Grenzer ueben sich in konsequentem Langsamarbeiten und empfehlen uns sich hinzusetzen und die frische Sonne zu geniessen. Wir erfahren, dass die Beamten sehr "busy" sind - das ist auch klar, denn immerhin sind vor uns drei (!) pakistanische Frauen gleichzeitig, die von drei (!) indischen Zoellnern abgefertigt werden. Ein klassischer Fall von Arbeitsueberforderung fuer unterbeschaeftigte Grenzbeamte (mehr Grenzverkehr war da nicht).

Schlussendlich kriegen wir unsere Stempel und koennen fahren - geschafft! Indien zeigt sich auf den ersten Blick moderner, bunter, dichter und auch teurer als Pakistan. Unser erstes Ziel heisst Amritsar, hier finden wir schnell ein Hotel mit Parkplatz und unser erstes Bier nach alkoholfreiem Pakistan. Amritsar ist mit seinem Goldenen Tempel das Zentrum der Sikhs, den wir heute besichtigen. Sonst organisieren wir heute noch eine Haftpflichtversicherung fuer unser Auto - nach mehreren Laendern ohne. Diese haben wir bei der Oriental ohne Probleme bekommen - fast ohne Probleme, weil der Printer vor dem Ausdrucken der Polizze finished war - aber dieses Problem konnte sogar innerhalb unglaublicher 30 Minuten geloest werden.

Ja und hier noch ein paar Fotos:

Kochen im Guesthouse in Gilgit - in traditionellem Shalwar Kameez

Suchbild, wo bin ich? Ich warte bis der Postler die Briefmarken gefunden hat - ebenso in traditionellem Shalwar Kameez und mit Hunza-Kappe! Auch die Haltung ist schon recht gut finde ich.


Chilas - letzter Ort vor Kohistan. Wir fahren im Konvoi

Zwei unserer Beschuetzer in Kohistan


Kohistan im Regen


am KKH in Kohistan

der Campingplatz in Islamabad - ein bisschen geistesgestoerter Besitzer und schmutzige Sanitaereinrichtungen, aber schoener Overlandertreff und Warteplatz fuer indische Visa.

auf der Autobahn nach Lahore
ebenso, auf dem Weg nach Lahore

ein Bick von Pakistan nach Indien in Wagha

Welcome to India


im Goldenen Tempel

Kopfbedeckung ist Pflicht!


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